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Was ist besser als Erziehung? Besser als Strafen, Drohungen und Ermahnungen?

von Mamalicious
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„Ich bin ein feinfühliges, warmherziges und zielsicheres Trüffelschweinchen“ – Dies beschreibt mich punktgenau in Kürze. Ich heisse Stephanie Overney, bin 33 Jahre alt  und wohne in Kriechenwil bei Bern. Von Beruf bin ich Erziehungsberaterin, Erlebnispädagogin, Erzieherin und Eltern Coach. Selbst habe ich drei Kinder und bin glücklich verheiratet. Mein Ziel ist es Eltern auf dem Weg in einen entspannten Familienalltag zu begleiten. Hier ein Beitrag über meine Mission: „Glückliche Eltern, Glückliche Kinder, Glückliche Beziehungen!“

Die Definition von dem Wort „Erziehung“ beschreibt sich im Duden als folgende:

„In der Kindheit anerzogenes Benehmen, anerzogene gute Manieren.“

Ich stelle in Frage, ob wir an unseren Kindern „ziehen“ müssen, damit sie sich Benehmen oder gute Manieren haben. Oder würde es auch ausreichen, all dies vorzuleben? Manchmal haben wir Eltern den Eindruck, die Kinder machen nicht das was wir zu ihnen sagen. Ich möchte dich fragen: Kann es sein, dass wir oft erst dann auf die Kinder aufmerksam werden, wenn sie nicht mehr das tun was wir zu ihnen sagen? Und dass sie sonst sehr, sehr oft das machen, was wir zu ihnen sagen und wir verlieren vielleicht den Fokus hierauf? Kinder eifern und machen uns nach. Wir sind ihr Vorbild. Durch uns entwickeln sie ihre Perspektiven, durch uns bilden sie ihr Weltbild. Sie versuchen unsere Vorstellungen zu erfüllen und bringen mit ihrer Geburt sehr viel Kooperationsbereitschaft mit. Manchmal sogar so viel, dass sie sich teilweise in ihrem Umfeld (Kindergarten, Schule, Spielgruppe, Großeltern, Tagesmutter oder sonstiger Tagesbetreuung) über ihren eigenen Rahmen und ihr Wohlbefinden hinaus anpassen. Oder auch im eigenen Elternhaus. Sie kooperieren den ganzen Tag mit Freundlichkeit, Geduld und Gehorsam. Sie geben ihr Bestes und halten Frust aus. Wenn sie dann nach Hause kommen in ihren sicheren Hafen, indem sie sich vertraut und angenommen fühlen, laden sie ab. Oder sie halten es einfach nicht mehr aus und entladen sich. Es braucht dann oft nicht mehr viel, und das Kind rebelliert, „trotzt“, schreit, jammert, verweigert oder weint. Für uns Erwachsene scheint der Auslöser nur eine Lappalie zu sein. Wir reagieren vielleicht mit Unverständnis oder fühlen uns persönlich angegriffen.

Doch das Kind kann in dem Moment nicht anders, denn die „kleine Lappalie“ ist nur die Spitze eines Eisbergs. Aussagen wie „Räume bitte noch deine Schuhe auf.“ oder „Geh dir bitte deine Hände waschen vor dem Essen.“ Oder es ist einfach nur der Keks, der zerbrochen ist, sind Grund genug um endlich auszubrechen und zu befreien was sich aufgestaut hat. Dieser Ausbruch hat meist noch nicht viel mit dem Schuhe aufräumen, Hände waschen oder dem zerbrochenen Keks an sich zu tun. Es liegt eine größere Vorgeschichte dahinter und das Kind kann nicht mehr anders. Seine Bereitschaft mit uns zu kooperieren ist bereits zuvor aufgebraucht worden. Es liegt dann an uns Erwachsenen die Kinder hier aufzufangen, ihnen mit Liebe und Verständnis zu begegnen und ihnen vor allem vorzuleben, wie sie uns ihre Gefühle verbal kommunizieren können. Das Kind hat ein viel größeres Problem und möchte darin von ernst genommen, beruhigt und angenommen werden. Es möchte bedingungslos angenommen und geliebt werden. Auch in seiner Wut und Traurigkeit. Viele Eltern wünschen sich, dass ein Kind anstelle zu rebellieren und sich zu wiedersetzen, uns „einfach“ sagen soll was sein eigentliches Problem oder Bedürfnis ist.

„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will“

Jean Jacques Rousseau

Zum Beispiel so: „Der Tag war anstrengend für mich. Ich habe keine Kraft mehr und brauche Dich. Kannst du mich in den Arm nehmen? Oder: Ich  möchte meine Ruhe und etwas Zeit und Raum für mich allein und meine Bedürfnisse.“ So eine Erklärung wäre wünschenswert und würde uns Erwachsene wahrscheinlich weniger „auf die Palme“ bringen. Uns fiele es dann einfacher unsere Kinder zu verstehen, ihnen mit Liebe und Einfühlung zu begegnen und ihnen genau das zu geben, was sie grade brauchen. Leider zeigt die Erfahrung in meiner Wahrnehmung, dass dieser Art von Kommunikation sogar für viele Erwachsenen eine Herausforderung darstellt.  Die eigenen Grenzen, Gefühle und Bedürfnisse in einem ersten Schritt zu spüren und dem Gegenüber, in den innerlich „brennenden Momenten“ so klar, und verständlich auf den Punkt genau auszusprechen haben die meisten Menschen selbst nicht so vorgelebt bekommen ihrer Kindheit. Oft sprechen also auch wir Erwachsenen diese  erst dann aus, wenn uns „das Fass“ überläuft. Und dann nicht selten auch lauthals schreiend, drohend oder strafend. Der eine reagiert mit „Trotz“, der andere mit Jammern, Verweigern, Schreien oder Weinen. Wir schlüpfen in die Muster die wir gewohnt sind und die wir selbst so erlebt haben. Muster wie: „Kampf“, „Flucht“ oder „Opfer sein/ Tod stellen“. Mit dem Ziel,  Aufmerksamkeit, Verständnis und Liebe zu erhalten. Fazit: Wir Eltern versuchen also ebenso oft selbst, durch diese Art und Weise unser innerliches Gleichgewicht wieder in Ordnung zu bringen. Weil wir es selbst nicht besser erlernt haben.

Ein ganz ähnlicher Verhaltensablauf, wie der unserer Kinder, wenn wir uns selbst genauer unter die Lupe nehmen. Ein Verhaltensablauf, welchen wir von unseren Kindern so oft nicht verstehen und der uns an die innerliche Grenze bringt. Begleitet eure Kinder in diesem Ungleichgewicht. Wir dürfen also beginnen, für uns selbst und für unsere Kinder, unsere eigenen Gefühle, Grenzen und Bedürfnisse wahrzunehmen, und sie auszusprechen. So wie wir es uns auch von den Kindern in ähnlichen Momenten wünschen. Ganz nebenbei ist es auch heilsam für die Partnerschaft und andere Beziehungen, um Konflikte vorzubeugen. In erster Linie dürfen wir die Signale und das dahinterliegende Bedürfnis erkennen, darauf mit Empathie, Verständnis, Vertrauen und Liebe reagieren. Wir dürfen den Kindern unsere Hilfe anbieten, brauchen ihr auffälliges Verhalten nicht länger persönlich nehmen und darauf einsteigen. Nicht immer ist dies einfach, wenn man auf Verweigerung und Ablehnung stößt. Wenn wir überlastet sind und die eigenen Bedürfnisse zu kurz kommen. Das Leben haben wir nicht in der Hand und das ist gut so. Wir haben zum Glück wie jeder Mensch Schwächen und Downs. Nicht immer ist es uns möglich so zu reagieren, wie es unser Verstand sagt. Nicht immer handeln wir so, dass es für alle am Besten ist. Spielt hierbei vielleicht auch der hohe Anspruch an uns selbst und die Erwartungen der Gesellschaft oder aus unserem nahen Umfeld eine Rolle? Möchtest du den Status einer guten Mutter, eines guten Vaters, und den Status gut erzogener Kinder? Eine Bilderbuchfamilie gibt es nur im Märchen. Auch die beste Mutter und der beste Vater bleibt ein Mensch und ist immer, immer, immer, die beste Mama, und der beste Papa für das eigene Kind. Und zeitgleich dürfen wir in Resonanz mit uns selbst gehen. Wieso genau fordert mich das Verhalten meines Kindes? Wir dürfen Verständnis für uns selbst haben, um auch zu verlieren. Wir dürfen altes ausgraben, aufarbeiten, Kompromisse eingehen, Hilfe annehmen und uns in unserer Kommunikation üben. Wir dürfen hier in unserer eigenen Seele aufräumen. Alte Verletzungen, unbewusste Prägungen, Glaubens- und Verhaltensmuster aufdecken. Hierzu empfehle ich unbedingt eine neutrale, vertraute Person. So ist es möglich das innere Gleichgewicht wiederzufinden, den Selbstwert stabil zu halten und als Vorbild für unsere Kinder voran zu ziehen.

Und niemals sollten wir aufgeben. Das Leben ist eine Berg- und Talfahrt, es liegt überall versteckter Wachstum versteckt und es existiert Gott sei Dank keine Bedienungsanleitung hierfür. Was ich dir ans Herz legen möchte. Achte auf deine eigenen Gedanken, Gefühle und die deiner Mitmenschen. Spreche sie aus, denn sie sind sowieso da. Die Stimme in unserem Verstand kann mächtig sein. Spüre in dich hinein und folge deinem Instinkt, deinem Herz, deinem Gefühl. Und wenn du alles verändern möchtest dann, nehme ich dich gerne an die Hand und wir schauen uns gemeinsam deine Situation an. Es lohnt sich jeden Tag neu zu versuchen bedingungslos zu lieben, dran zu bleiben und sich hierfür zu entscheiden.

Willst du mehr über beziehungsförderndes Verhalten erfahren? Was wenn ein entspannter Familienalltag ohne Erziehung auch für dich möglich ist? Was wenn dein Kind dann nicht mehr „negativ“ auffallen muss und endlich? Was wenn du dich dann plötzlich leichter fühlst, deine Partnerschaft, euer ganzes Leben um euch herum einfacher wird und wieder beginnt zu blühen? Schreibe mir gerne eine E-Mail, du bekommst so die ersten gratis Impulse von mir, die dir in deiner individuellen Situation helfen werden und wir schauen gemeinsam was dein nächster Schritt ist. Und wenn du Lust hast schau gerne in meiner Facebook Gruppe rein, in welcher eine positive Energie herrscht und ich auch viele gratis Tipps gebe.

Kinderleicht wird es in deinem Familienalltag, deine Kinder werden einfach, umso weniger du sie versuchst zu erziehen.

Stephanie Overney

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